Um die nicht unerheblichen finanziellen Belastungen eines Auslandsstudiums in Australien zu verringern, bieten sich vor allem folgende drei Finanzierungshilfen an:
Das ist insofern die wichtigste Finanzierungsmöglichkeit, als das Auslands-BAföG für eine recht große Gruppe von Studenten in Frage kommt und attraktive Konditionen bietet.
Gefördert wird üblicherweise ein Studienaufenthalt von mindestens sechs Monaten bis zu einem Jahr, und zwar in der selben Fachrichtung wie bereits in Deutschland bzw. der EU begonnen, weil zumindest eine teilweise Anrechenbarkeit gegeben sein muss. Damit ist das Ausland-BAföG bspw. ideal für ein Auslandssemester bzw. Auslandsjahr (Study Abroad). Ein komplettes Auslandsstudium in Australien ist im Gegensatz zum EU-Ausland nicht förderungsfähig.
Der Höchstsatz des Auslands-BAföG liegt aktuell bei ca. 9.000 EUR und setzt sich zusammen aus 4.600 EUR für die Studiengebühren, 1.000 EUR Reisekostenzuschuss sowie weiteren Zuschüssen für die Lebenshaltung und Krankenversicherung. Das Auslands-BAföG muss im übrigen nicht zurückgezahlt werden und wird auch nicht auf die Förderungshöchstdauer in Deutschland bzw. der EU angerechnet.
Außer dem Studium kann unter bestimmten Voraussetzungen auch ein Praktikum in Australien gefördert werden.
Detaillierte Informationen zum Auslandsstudium in Australien inkl. der Förderungsbeträge im Einzelfall sind zu finden auf der Website des zuständigen Studentenwerk Marburg unter „Ausbildungsförderung nach dem BAföG für ein Studium in Australien“, zum Praktikum in Australien unter „Ausbildungsförderung nach dem BAföG für ein Praktikum in Australien“
Für Studienzwecke gibt es eine große Zahl von Stipendien der unterschiedlichsten Organisationen. Einen guten Überblick bekommt man mit Hilfe der Stipendien-Datenbank des Deutschen Akademischen Auslandsdienstes (DAAD), der im übrigen auch selbst Stipendien vergibt.
Außerdem sind viele Stiftungen auf dem Gebiet der Studienförderung aktiv. Einen guten Einstieg in dieses weite Feld bietet die entsprechende Seite des Portals für Stiftungen und Stiftungswesen.
Hilfreich sind auch der „Stipendienlotse“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie „mystipendium“.
Nicht zuletzt vergeben viele australische Universitäten selbst Stipendien an Studenten. Es lohnt sich in jedem Fall, wenn die Entscheidung für eine bestimmte Hochschule in Australien gefallen ist, auf deren Website nach solchen Fördermöglichkeiten Ausschau zu halten.
Last not least kann man sich das Geld für ein Auslandsstudium auch leihen, wobei die Modalitäten und Konditionen aufgrund der möglicherweise langen Zeit bis zur Rückzahlung noch vielfältiger und unterschiedlicher sein dürften als bei einem „normalen“ Kredit. Der eigene Bankberater würde einem da sicher gerne helfen, aber vor dem Gespräch mit diesem gibt es eine Reihe von anderen Adressen, die für diesen speziellen Zweck besser geeignet sind.
Unser Staat zum Beispiel ist da weniger am Geld der Studenten interessiert als an der Möglichkeit, Bildungschancen aufrecht zu erhalten. Seitens der Bundesregierung gibt es daher ein Bildungskreditprogramm, das über die Deutsche Ausgleichsbank abgewickelt wird und zinsgünstige Kredite bspw. für ein Auslandsstudium bis zur Dauer von zwei Jahren zur Verfügung stellt. Das Einkommen der Eltern ist dabei irrelevant und ein parallel bezogenes BAföG ebenfalls. Die Rückzahlung hat bis zu vier Jahren nach Ende des Studiums Zeit. Details unter www.bva.bund.de.
Eine interessante Variante sozialverträglicher Studienfinanzierung sind Bildungsfonds, die oft in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen initiiert werden. Die Rückzahlung nach Ende des Studiums ist meist ein prozentualer Anteil des späteren beruflichen Einkommens über einen definierten Zeitraum, was bei sehr gutem Verdienst eher teurer wird, aber bei schlechten Einkünften entsprechend billig bzw. im Fall von Arbeitslosigkeit überhaupt keine Rückzahlung erfordert. Ein großer dieser Anbieter ist bspw. die Deutsche Bildung AG .
Sollte die Suche nach Finanzierung doch noch zu den Geschäftsbanken führen, ist wichtig im Kopf zu behalten, dass diese Geld verdienen wollen. Insofern empfiehlt es sich, die Angebote in Ruhe und ausführlich zu vergleichen – und vor allem in genügender Menge einzuholen, um ein Gefühl für die Marktlage zu bekommen. Als Unterstützung kann es nicht schaden, Vergleich- und Informationssportale wie bspw. Studienkredit.de heranzuziehen. Die Frage, wie neutral solche Portale wirklich sind, muss jeder für sich beantworten.